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Die Geschichte der Neuen Freizeitwerkstatt

Vorwort

Die Werkstatt in der Breite in Basel ist so alt wie das ganze Quartier. Als in den 30er- Jahren Strasse um Strasse im rechten Winkel zum Rhein gepflastert und von Arbeiterwohnhäusern umrahmt wurde, setzten in der Werkstatt Arbeitslose die benötigten Fensterrahmen zusammen. Erst in den 50er und 60er Jahren wurden weitere Publikumskreise zugelassen, um die vorhandene Infrastruktur für sich zu benützen. Unter der fachkundigen Anleitung angestellter Schreiner erstellten oder restaurierten sie Möbel und Spielzeug.

Seit damals hat sich vieles verändert: Eine sparsame Wohneinrichtung bedingt keine Handarbeit mehr – im Gegenteil: Fertig vorfabrizierte Billigmöbel sind oft günstiger als das Holz, welches für Eigenkreationen gekauft
werden müsste. Unsere Mitglieder sind deshalb über den Einkaufspreis des Materials für ihr Möbelprojekt erstaunt. “Wie kann das nur so teuer sein im Vergleich zu Ikea oder Fly?” Der Grund: Industriemöbel werden grösstenteils von Maschinen gefertigt. Menschen werden nur spärlich und in Billiglohnländern eingesetzt. Und das verwendete Material ist optimiert für eine Wegwerfgesellschaft, welche nicht an morgen denkt. Insofern war folgerichtig, dass der Regierungsrat von Basel-Stadt 1992 die Beiträge an die Freizeitwerkstatt strich und sie schliessen wollte. Denn für die Versorgung minderbemittelter Bevölkerungskreise subventionierte man lieber eine Tramlinie zur nächsten Ikea.

Wie aber steht es im 21. Jahrhundert? Gehört neu die Förderung von ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit nicht zum Kerninteresse der Gesellschaft und ihres Staates? Gerade unter diesem Gesichtspunkt verdient die Freizeitwerkstatt wieder die Anerkennung durch die Basler Regierungsämter: Als einmalig aktiver, integrativer Treffpunkt von alt und jung, fremd und heimisch, arm und reich, mit einer gemeinsamen, sinnvollen, ökologisch nachhaltigen Beschäftigung.

 

30er Jahre

Gründung der Arbeitslosenwerkstatt durch den Staat. Konkrete Projekte werden mit den Arbeitslosen in der Werkstatt ausgeführt.

50er/60er Jahre

Jahre Übergang in die Freizeitwerkstatt. Offen für das Publikum, das in seiner Freizeit, unter fachkundiger Anleitung, für sich etwas herstellen möchte. Zwei Freizeitwerkstätte existieren, eine an der Utengasse, die andere an der Eptingerstrasse.

1992

Rezession und damit verbundene Sparmassnahmen.

Auftrag des Regierungsrates: Kostendeckender Betrieb, d.h. die jährliche Subvention von ca. Fr. 400’000. werden gestrichen.

Gründung einer „IG PRO FREIZEITWERKSTATT“ mit dem Ziel der Erhaltung der FZW durch den Staat.

28.01.1994

Gründung des Vereins „Gründerverein Neue Freizeitwerkstatt“ in Anwesenheit von ca. 30 Personen. Das Grobkonzept wird verabschiedet, Arbeitsgruppen werden gebildet.

Regierungsratsentscheid: Gratisübernahme des gesamten Inventars durch den Gründerverein.

Lotteriefondsgelder, und Spenden von privaten Stiftungen dienen als Starthilfe und ermöglichen eine Wiedereröffnung

Sept. 94

Zusammenschluss der NFZW mit den Holzwerkstätten von Overall und SAH Carrom: Gründung der Neuen Werkstatt

1995

Schliessung der Freizeitwerkstatt

Verhandlungen, Planung, Geldbeschaffung und Umbau

9.05.1996

Eröffnung der Neuen Werkstatt, Tag der offenen Tür

Einstellung eines Werkstattleiters zu 100% für den Aufbau der NFZW

1999

Aufnahme der Werkstattleitung auf ehrenamtlicher Basis durch eine Gruppe von Betreuern

2013

Nach der Schliessung des nachbarschaftlichen Arbeiterhilfswerks Carrom übernimmt der Verein Neue Freizeitwerkstatt einen Grossteil der Anlagen und Mietflächen und restrukturiert die Werkstatt vollständig.Dadurch kann das Angebot professionalisiert und die Arbeitssicherheit verbessert werden.

2014

Aufnahme des uneingeschränkten Betriebs in den neuen, ausgebauten Räumlichkeiten

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